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TT: Einzelmeisterschaften Jugend 2022 – Teil 2: Landesbereich West

Zu den Landesbereichsmeisterschaften (LBEM) West war der Weg dann gleich nochmal weiter. Von Nauen über Brandenburg a.d.H., Potsdam bis Rangsdorf traf man sich gemeinsam in der großen Stadthalle Treuenbrietzen am 12. und 13.11.2022. Und wenn wir etwas aus diesem Wochenende lernen sollten, dann wie wichtig und entscheidend ein einzelner Satz sein kann (am besten noch gegen den richtigen Gegner). 


Fangen wir wieder bei den Jüngsten der AK 11 an. Das Teilnehmerfeld war mit 12 Spielern normal besetzt, gespielt wurde in 2 Vorrunden-Gruppen à 6. Die ersten beiden jeder Gruppe qualifizieren sich direkt für das Halbfinale und damit auch für die Landesmeisterschaften. Leider wollte es das Los, dass Jascha gleich im ersten Spiel wieder gegen unseren Kreismeister antreten musste. Und die Nervosität war ihm anfangs stark anzumerken. Zwei Sätze gingen schnell verloren, nur der dritte Satz war mit 11:13 extrem knapp und umkämpft mit Chancen zum Sieg. Insbesondere dieser vergebene Satz sollte sich noch rächen.

In der Folge gewann er drei Gruppenspiele mit 3:1, 3:1 und 3:0 bei einer weiteren Niederlage von 1:3. Da wir an den anderen Tischen auch verfolgen konnten, dass keinem Teilnehmer in der Gruppe ein Durchmarsch gelingen würde, war es nach Abschluss der Vorrunde spannend, welchen Platz Jascha schaffen würde. Wir gingen aber von der vorderen Hälfte aus, was bei Platz 3 immerhin noch den Stichkampf um Platz 5 im Gesamtturnier ermöglicht hätte.

Leider war das Schicksal uns an dem Tag aber nicht gnädig gestimmt. Die ersten vier von den sechs Plätzen hatten alle die gleiche Punktzahl 3:2! Außerdem waren Platz 2-4 auch noch gleichauf mit +2 bei der Satz-Differenz, so dass die Anzahl der gewonnenen Sätze herangezogen wurde, bevor der direkte Vergleich zählte. Und hier hatte Jascha nun mal das Pech, weniger Sätze gewonnen zu haben als die anderen beiden.

Um zu zeigen, welchen Einfluss 1 Satz ausmacht, hier mal das Was-wäre-wenn: Hätte Jascha nur in irgendeinem Spiel 1 Satz mehr gewonnen bzw. weniger verloren, wäre er statt Vierter schon Zweiter gewesen (und damit im Halbfinale)! Und hätte er genau gegen seinen ersten Gegner den dritten Satz gewonnen statt knapp verloren (auch wenn der 4. Satz ggf. zu Null verloren worden wäre), dann wäre er sogar Erster der Gruppe geworden!

Nun hatte er gar nichts außer dem Wissen, auf jedem Fall mit dem Level der Besten seines Jahrgangs mithalten zu können. So ungerecht kann die Welt sein.


Und auch am Sonntag bei der AK 19 sollte 1 Satz durchaus entscheidend sein. Aber vom Anfang: Mit einer Rekordteilnehmerzahl von 29 startete das Feld in 6 Vorrunden-Gruppen à 5 Spielern. Von der TTR-Einstufung fand sich Gregor auf Platz 3 in der Gruppe.

Den Auftakt verbaselte dann auch Gregor ausgerechnet gegen einen wirklich interessanten und beweglichen Abwehrspieler (Ballonabwehr 2-3 Meter hinter der Platte) mit 1:3. Er hat seinen Gegner zwar viel laufen lassen, am Ende aber mehr eigene Fehler bei den längeren Ballwechseln gemacht. Da waren die Angriffsspieler in der Gruppe dann doch im Vorteil. Aber auch diese Erfahrungen muss man erstmal machen.

Danach lief es gut: Erst schlug er seinen Doppelpartner vom letzten Jahr mit 3:2, dann einen Luckenwalder Vertreter mit 3:1 und zum krönenden Abschluss den an 1 der Gruppe gesetzten Potsdamer Spieler mit einem 3:1, das selbst der gegnerische Spieler und Trainer als „krachend“ und verdient einstuften. Respekt für den bis dahin „Namenlosen“ auf Landesebene.

Wahrscheinlich noch gefrustet von der Erfahrung verlor der Potsdamer dann gleich noch in einem engen Match gegen Gregors Ex-Doppelpartner 2:3 und war daher weg von den Plätzen 1-2. Uns war klar: Gregor hatte das Achtelfinale geschafft. Die Frage war nur ob als Erster oder Zweiter. Tatsächlich sollte es dann der zweite Platz sein und es hing wieder nur an einem Satz (beide 3:1 Punkte, Gregor +3 Sätze versus +4; bei Gleichstand wäre der direkte Vergleich für Gregor ausgegangen!).

So musste Gregor im Achtelfinale gegen einen starken Gruppen-Ersten (mit Rückhand-Noppe) antreten und verlor hier 1:3.

Was-wäre-wenn zum Zweiten: Hätte der erste Platz wirklich Vorteile verschafft? Die Antwort ist „Ja“ – erhebliche. Um von 12 Platzierten auf 8 Teilnehmer im Viertelfinale zu kommen, mussten nur die Gruppen-Zweiten und zwei Gruppen-Erste im Achtelfinale ran. Unsere Gruppe hatte für das Achtelfinale ein Freilos! Darüber hinaus wäre im Viertelfinale dann „nur“ ein Gruppen-Zweiter Gegner gewesen, also durchaus eine bessere Chance. Und ab dem Halbfinale ist die Qualifikation zu den Landesmeisterschaften schon geschafft.

Fazit: Gregor konnte im Vergleich zum letzten Jahr schon viel besser mithalten und mit etwas weniger Pech wäre statt unter den Top 12 auch ein Platz in den Top 4 denkbar gewesen.